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Pressemitteilung | Montag, 29. April 2024

Rahmenbedingungen für klinische Studien an vulnerablen Gruppen – Konferenz zum Revisionsprozess der Deklaration von Helsinki

Klinische Studien werden in Deutschland in der Regel an Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren durchgeführt. Die vom Weltärztebund verabschiedete „Deklaration von Helsinki“ formuliert ethische Grundsätze für die medizinische Forschung am Menschen. Darin erhalten vulnerable Gruppen wie Kinder, Jugendliche oder nicht-einwilligungsfähige Erwachsene einen besonderen Schutz. Deswegen werden sie in der Regel nicht in klinische Studien einbezogen. Doch in manchen Fällen könnten vulnerable Gruppen besonders von der Teilnahme profitieren. Diesem Widerspruch widmet sich eine internationale Konferenz der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Bundesärztekammer (BÄK) in Kooperation mit dem Weltärztebund (WMA) und dem amerikanischen Ärzteverband (AMA), unterstützt durch die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) am Dienstag, 14. Mai und Mittwoch, 15. Mai in München.

Internationale Konferenz
„Research with vulnerable people – A targeted interdisciplinary discussion within the scope of the WMA Declaration of Helsinki revision“
Dienstag, 14. Mai 2024, 14:00 Uhr bis 17:45 Uhr und Mittwoch, 15. Mai 2024, 9:00 Uhr bis 12:30 Uhr
Bayerische Landesärztekammer
Mühlbaurstraße 16, 81677 München und online

Die Konferenz findet im Rahmen der alle zehn Jahre stattfindenden Revision der „Deklaration von Helsinki“ statt. Nach Grußworten von Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Dr. Lujain Alqodmani, Präsidentin des Weltärztebunds, Leopoldina-Präsident Prof. (ETHZ) Dr. Gerald Haug und Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, werden die „Deklaration von Helsinki“ und der derzeit laufende Revisionsprozess vorgestellt. Der Medizinethiker und -historiker Prof. Dr. Urban Wiesing berichtet über aktuelle Diskussionen der Leopoldina-Arbeitsgruppe „Rahmenbedingungen für klinische Studien an vulnerablen Personen“, die einen besonderen Fokus auf Kinder und Jugendliche bei klinischen Studien legt. Impulsvorträge zur Vulnerabilität halten unter anderem die Bioethikerin Prof. Dr. Samia Hurst von der Universität Genf/Schweiz und die Medizinerin Dr. Hilary Marston von der US-amerikanischen Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA). In Kurzvorträgen werden einzelne vulnerable Gruppen in den Fokus genommen. So spricht Prof. Dr. Olaf Witt vom Universitätsklinikum Heidelberg über klinische Studien mit Kindern, Prof. Dr. Mohammed Ghaly von der Hamad Bin Khalifa University in Doha/Katar über Menschen mit Beeinträchtigungen. Eine abschließende Podiumsdiskussion setzt sich mit der Revision der Paragrafen zur Vulnerabilität der „Deklaration von Helsinki“ auseinander.

Der ärztliche Leiter der Konferenz ist Dr. Ramin Parsa-Parsi, Leiter des Dezernats für internationale Angelegenheiten der Bundesärztekammer. Die wissenschaftliche Koordination übernehmen die Leopoldina-Mitglieder Prof. Dr. Stefan Pfister und Prof. Dr. Urban Wiesing, die Sprecher der Leopoldina-Arbeitsgruppe „Rahmenbedingungen für klinische Studien an vulnerablen Personen“.

Die Konferenz ist als Fortbildungsveranstaltung bei der Bayerischen Landesärztekammer angemeldet und richtet sich an eine fachlich interessierte Öffentlichkeit. Sie findet in englischer Sprache statt, ist kostenfrei und wird auch online übertragen.

Wenn Sie als Journalistin oder Journalist an der Veranstaltung teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte per E-Mail unter presse@leopoldina.org an. Gerne vermitteln wir Ihnen Interviews mit den teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Mit herzlichen Grüßen
Julia Klabuhn

Über die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7- und G20-Gipfel. Sie hat rund 1.700 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.

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Über die Bundesärztekammer
Als Arbeitsgemeinschaft der 17 deutschen Ärztekammern wirkt die Bundesärztekammer (BÄK) aktiv am gesundheitspolitischen Meinungsbildungsprozess der Gesellschaft mit und entwickelt Perspektiven für eine bürgernahe und verantwortungsbewusste Gesundheits- und Sozialpolitik. Die BÄK unterstützt die Arbeit der Ärztekammern und nimmt dabei mittelbar auch gesetzliche Aufgaben wahr. Unmittelbare gesetzliche Aufgaben sind der BÄK unter anderem im Rahmen der Qualitätssicherung sowie der Transplantationsgesetzgebung zugewachsen. Die Bundesärztekammer ist aus der im Jahre 1947 gegründeten Arbeitsgemeinschaft der Westdeutschen Ärztekammern hervorgegangen. Heute ist sie die Arbeitsgemeinschaft der 17 Landesärztekammern und somit ein organisatorischer Zusammenschluss von Körperschaften öffentlichen Rechts. Der einmal jährlich stattfindende Deutsche Ärztetag ist die Hauptversammlung der Bundesärztekammer, das „Parlament der Ärzteschaft“.

Weitere Informationen: www.baek.de  

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